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Kleinste portable USB-4-SSD mit bis zu 4 TB für Konsolen, ProRes & Co - PicoDrive im Test

Rasend schneller USB-Stick.

Das PicoDrive ist kaum größer als ein USB-Stick, fasst jedoch bis zu 4 TB an Daten und soll dank USB 4 rasend schnell sein, eine portable Mini-SSD für Kunden mit Geschwindigkeitsanspruch, beispielsweise für 4K ProRes Recording beim Filmdreh, Konsolen, Gaming Handhelds oder als Smartphone-Speicher.
Christian Hintze, 👁 Enrico Frahn Veröffentlicht am 🇺🇸 🇫🇷 ...
Zubehör Gadget Handheld MacBook Storage Console

Testfazit - Starke Leistung, klein und robust

Tatsächlich reizt das PicoDrive die USB4-Schnittstelle (40 Gb/s entsprechen etwa 5.000 MB/s) mit teils über 4.000 MB/s Lesegeschwindigkeit annähernd aus. Damit hält die ultra-portable, externe SSD ihr Versprechen.

Sie ist sehr schnell, extrem klein und lässt sich daher problemlos an einer Playstation oder diversen Handhelds betreiben, oder bei entsprechender Kamera oder Smartphone auch als externes Laufwerk für ProRes-Aufnahmen verwenden. Natürlich kann man sie auch einfach so als extrem speicherstarke und vor allem deutlich flottere Alternative zu einem USB-Stick bei sich führen. Die Verarbeitung aus Metall macht den täglichen Gebrauch gut mit. Der Preis ist allerdings auch nicht ganz niedrig.

Pro

+ extrem klein für eine externe SSD
+ stabiles Alugehäuse
+ vielseitige Anwendungsfälle
+ sehr schnelle & konstante Transferraten

Contra

- relativ hoher Preis

Preis und Verfügbarkeit

Momentan ist das PicoDrive noch immer nur über die Kickstarter-Seite verfügbar. 1 TB inklusive des USB-C-Kabels kostet dort 179 US-Dollar, 2 TB kosten schon 309 US-Dollar und 4 TB 599 US-Dollar.

Das PicoDrive hat im April erfolgreich seine Kickstarter-Kampagne beendet. Jetzt muss sich die angeblich kleinste, externe USB-4/TB-4-SSD bei uns im Praxistest beweisen.

Dabei handelt es sich nicht etwa um ein SSD-Gehäuse, sondern um eine vorkonfigurierte, portable USB4-SSD, deren Speichergröße man vorher auswählen muss, das PicoDrive kommt mit 1, 2 oder 4 TB Speicherkapazität. Wir testen die kleinste Variante.

Durch seine hohe Geschwindigkeit soll es sich nicht nur für Spielkonsolen wie die PS5 oder Gaming Handhelds perfekt eignen, sondern bei diversen Kameras und Smartphones auch die Live-Aufnahme von 4K ProRes ermöglichen. Seine extrem kleine Größe macht die externe SSD zum idealen, mobilen Begleiter.

Möglich macht das u.a., dass die SSD nicht wie andere M.2-SSDs per Bridge-Chip angebunden ist, sondern der USB4-Phison-Controller direkt mit dem Onboard-NAND-Speicher kommuniziert. Der Wegfall des M.2-Connectors soll ein kleineres Format und höhere Transferraten ermöglichen, sowie Hitzeentwicklung und Energiebedarf minimieren.

Spezifikationen - USB4/TB4 mit 40Gb/s

Kapazität 1 TB/2 TB/4 TB
Anschluss USB4/TB4, abwärtskompatibel bis USB 2.0
Datentransferraten bis zu 40 Gbps
NAND Flash Kioxia BiCs 6 162 Layer TLC
Controller Phison PS2251-21
Verbrauch bis zu 3,5 W
Abmessungen 64,5 x 29,5 x 7,7 mm
Gewicht 29,9 g
Garantie 1 Jahr
Lieferumfang USB4-Kabel 40 Gbps/240 W

Gehäuse und Ausstattung - Super-kleines Metallchassis

Unabhängig von der Speicherkapazität kommt das PicoDrive immer im gleichen, super-kleinen Gehäuse aus sandgestrahltem Aluminium, welches in "Space Grey", also Grau eloxiert ist. Anders als andere externe SSDs ist es kaum größer als ein klassischer USB-Stick. Von der Form ist es vielleicht am ehesten mit einem kleinen Metallfeuerzeug zu vergleichen, dazu noch etwas flacher. Durch das kompakte Metall-Design wirkt das Gerät zudem sehr stabil.
 

SSD-Konkurrenten sind viel klobiger und größer
SSD-Konkurrenten sind viel klobiger und größer
Fällt selbst bei USB-Sticks nicht negativ auf
Fällt selbst bei USB-Sticks nicht negativ auf

Durch das kleine Format lässt sich das Picodrive praktisch immer dabei haben und ist auch dank der Abwärtskompatibilität bis USB 2.0 eine gute und vor allem speichergrößere Alternative zum USB-Stick allerdings ist der Stecker nicht integriert, man muss immer das USB-C-Kabel mitnehmen. Das Aluminiumgehäuse sorgt für eine gute Wärmeableitung.

Zubehör

Am Gehäuse des PicoDrives kann ein dünnes Kabel für den Anschluss an einen Schlüsselanhänger befestigt werden. Am folgenden Metallring sitzt etwas, das zunächst wie eine Trageschlaufe aussieht, es entpuppt sich jedoch als USB4-Kabel mit Support für bis zu 240 W. Wirklich tragen sollte man das PicoDrive damit nicht, das Kabel sitzt nur in einem Gummipfropfen, aber praktisch und super schnell ist das ca. 10 cm kurze USB-C-Hochleistungskabel.

Das ist keine Trageschlaufe, sondern...
Das ist keine Trageschlaufe, sondern...
...ein sehr schnelles, kurzes USB-C-Kabel für Daten und Strom (bis 240 W)
...ein sehr schnelles, kurzes USB-C-Kabel für Daten und Strom (bis 240 W)

Leistung - Schnell und ausdauernd

Wir haben das PicoDrive u.a. am neuen Aorus Master 16 getestet, welches sowohl über einen Thunderbolt-5- als auch einen Thunderbolt-4-Port verfügt. Zusätzlich haben wir die PicoDrive-Geschwindigkeit an einem Apple MacBook Air M1 mit nicht mehr ganz taufrischen Anschlussoptionen getestet. 

Als Testsoftware kam auf dem Windows-Laptop CrystalDiskMark 6 und 8 sowie AS SSD und für den Langzeittest Diskspd zum Einsatz. Auf dem MacBook Air M1 setzten wir auf Blackmagic Disk Speed Test sowie AmorphousDiskMark 4.0.1.

Das PicoDrive kommt auf Leseraten von über 4.000 MB/s und Schreibraten von bis zu 3.500 MB/s. Damit überflügelt das PicoDrive trotz deutlich kleinerer Abmaße Konkurrenten wie das ZikeDrive Z666 oder die ADATA SE920, welche sich allesamt ebenfalls mit USB4-Geschwindigkeiten brüsken - eine starke Leistung!

TB5: CrystalDiskMark 6
TB5: CrystalDiskMark 6
TB5: CrystalDiskMark 8
TB5: CrystalDiskMark 8
TB5: AS SSD
TB5: AS SSD
TB5: AS SSD Copy
TB5: AS SSD Copy
TB4: CrystalDiskMark 6
TB4: CrystalDiskMark 6
TB4: CrystalDiskMark 8
TB4: CrystalDiskMark 8
TB4: AS SSD
TB4: AS SSD
TB4: AS SSD Copy
TB4: AS SSD Copy
MacBook Air M1: AmorphousDiskMark 4.0.1
MacBook Air M1: AmorphousDiskMark 4.0.1
MacBook Air M1: Blackmagic Disk Speed Test
MacBook Air M1: Blackmagic Disk Speed Test

In unserem Langzeittest via Diskspd-Loop offenbart der Speicher zudem eine sehr konstante Leistung ohne thermische Drosselung oder sonstigen Einbrüche während der Testzeit. 

Dauerleistung Lesen: DiskSpd Read Loop, Queue Depth 8

0205410615820102512301435164018452050225524602665287030753280348536903895Tooltip
PicoDrive portable SSD; diskspd 2.0.17 f: Ø4054 (3640.24-4068.47)

Zu guter Letzt haben wir den Cache strapaziert, also die Konstanz der Schreibgeschwindigkeit überprüft und dafür große Datenmengen (Baldur's Gate 3 plus Cyberpunk 2077, zusammen 142 GB) auf das PicoDrive kopiert. Dabei zeigt sich ein nur verschmerzbarer Leistungsabfall nach etwa 40 s von rund 1,3 GB/s auf etwa 800 MB/s für den Rest der Zeit.

Kopierstart bis ca. 40 s: 1,3 GB/s
Kopierstart bis ca. 40 s: 1,3 GB/s
Danach immer noch ca. 800 MB/s
Danach immer noch ca. 800 MB/s

Temperatur - Kann heiß werden, Leistung bleibt konstant

Eine aktive Kühleinheit gibt es nicht, das Metallgehäuse soll die Abwärme ableiten. Dadurch kann sich die Oberfläche durchaus recht stark erhitzen.

In unserem Stresstest (Diskspd-Loop) messen wir maximale Oberflächentemperaturen von bis zu 52 °C. Innerhalb des Tests macht sich das nicht durch Drosselung bemerkbar.

Fazit - Hält, was es verspricht

Das Picodrive versteht sich als ultra-mobile und gleichzeitig schnelle portable USB4-SSD für Creator, Gamer und andere Interessierte. Auch das Versprechen bezüglich der Geschwindigkeit kann der Hersteller halten.

Transparenz

Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.

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Autor: Christian Hintze, 16.05.2025 (Update: 16.05.2025)