Besser spät als nie. Knapp 1,5 Jahre nach der Last-Gen-Edition erscheint GTA V nun endlich auch für den PC. Wir prüfen anhand von mehreren Notebooks, ob sich das Warten gelohnt hat und der System-Hunger wirklich so happig ausgefallen ist.
Technisch basiert GTA V auf der sogenannten RAGE-Engine (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Ego-Shooter aus dem Hause id Software), welche um externe Techniken wie Euphoria (Charakter-Animation) und Bullet (Physik-Simulation) erweitert wurde. Das Gesamtresultat kann sich auch für PC-Verhältnisse sehen lassen. In hohen bis maximalen Einstellungen überzeugt nicht nur die Texturqualität, sondern auch die Qualität der Schatten, Lichteffekte und Vegetation.
Zwar ploppen bei schnellen Kamerafahrten (Autos, Flugzeuge etc.) hin und wieder Objekte unschön ins Bild, das Problem der nachladenden Schatten bzw. Qualitätsstufen betrifft jedoch fast jeden Open-World-Titel. Apropos Open World: Im direkten Vergleich mit dem Hauptkonkurrenten Watch Dogs hinterlässt GTA V einen besseren Eindruck. Vor allem die Beleuchtung wirkt deutlich stimmiger und glaubwürdiger – und das trotz geringerem Hardware-Bedarf.
Wer im Vorfeld auf ein Technik-Fiasko à la GTA IV spekuliert hat, kann größtenteils aufatmen. Während der Benchmarks hatten wir so gut wie nie mit Abstürzen oder gravierenden Bugs zu kämpfen. Allerdings sahen wir uns auf mehreren Nvidia Notebooks mit Startschwierigkeiten konfrontiert. Obwohl mit der ForceWare 350.12 der aktuellste Treiber installiert war, wollte sich auf Systemen mit der Grafikumschaltung Optimus partout nicht der Rockstar Social-Club öffnen, was den Start des Spiels verhinderte. Google brachte jedoch bald die Lösung: Geräte-Manager öffnen, Nvidia Adapter kurzfristig deaktivieren, GTA V starten und sobald sich der Social-Club öffnet, die Grafikkarte wieder einschalten.
Generell ist die Nutzung des fünften Serienteils nicht sehr komfortabel. Mit einer Spielgröße von knapp 60 GByte (~3 Stunden Download bei VDSL 50; die Ladenversion enthält ganze 7 DVDs!) stellt GTA V einen neuen Negativrekord in unserem Benchmark-Parcours auf. Dass die Ladezeiten recht hoch sind (Spielstart, Savegames …) und der integrierte Benchmark erst dann richtig funktioniert, wenn man die beiden Intro-Missionen absolviert hat, ist ebenfalls ärgerlich.
Bei den System-Anforderungen hält sich unsere Kritik in Grenzen. Ja, GTA V möchte gerne einen Prozessor mit vier Kernen (man vergleiche die Ergebnisse des Schenker M504 [GTX 850M + Dual-Core] und M503 [GT 750M + Quad-Core]), halbwegs potente Modelle wie der Core i5-4200M kommen jedoch auch mit zwei Kernen zurecht. Ähnliches gilt für die Menge des VRAMs. Zwar überschreitet die Anzeige im Optionsmenü bei höheren Settings 2 oder sogar 3 GByte (Wolfenstein: The New Order und Shadow of Mordor lassen grüßen), unspielbar ist der Action-Titel deswegen aber nicht gleich, wie man an der 2-GByte-Version der GTX 960M erkennt (High noch einigermaßen flüssig).
Erwartungsgemäß tritt in den meisten Szenen eine Limitierung durch die Grafikkarte auf. Lediglich in niedrigen und mittleren Settings kann sich der Prozessor als Flaschenhals erweisen (gut zu sehen an unseren Desktop-PCs mit Core i7-3770K respektive Core i7-4790K und dem Schenker W504, dessen Core i7-4700MQ mitunter schon ab der GTX 860M limitiert).
Lob gibt es insbesondere für das Grafikmenü, das überraschend viele Optionen bereithält. Wer entsprechend flotte Hardware mitbringt, kann unter anderem MSAA- oder TXAA-Kantenglättung nutzen, wobei letztere Technik nur auf Nvidia Geräten zu finden ist. Top: Wenn man die vertikale Synchronisation deaktiviert, sind in der PC-Version über 60 FPS möglich. Da es keine globalen Presets gibt, greifen wir für die Messungen auf manuell erstellte Setting-Dateien zurück, die jeweils in den passenden Pfad wandern: C:\Users\xyz\Documents\Rockstar Games\GTA V.
Low Settings
Medium Settings
High Settings
Ultra Settings
Hier entdeckt man auch einen Ordner namens »Benchmarks«, welcher durchgeführte Messungen analysiert. Warum die Datei keinen Overall-Score präsentiert, sondern »nur« die minimalen, mittleren und maximalen Frames der fünf Szenarien anzeigt, ist dem Autor jedoch ein Rätsel. Aus Komfortgründen haben wir uns entschieden, lediglich das Ergebnis des letzten Durchlaufs (Pass 4) zu verwenden. Aufgrund der kurzen Dauer sind die ersten vier Tests (Pass 0-3 = Panorama-Shots mit Tag/Nacht-Wechsel) ohnehin nicht besonders aussagekräftig. Das knapp zweiminütige Abschluss-Szenario mit Kampfjet und Auto-Verfolgungsjagd orientiert sich viel stärker am realen Gameplay.
Als perfekt würden wir den Benchmark trotzdem nicht bezeichnen. Zum einen schwanken die minimalen FPS im Pass 4 derart extrem, dass irgendein Bug vorliegen muss. Zum anderen kann die durchschnittliche Bildwiederholrate wegen des nicht konstanten Ablaufs (die Verkehrssituation unterscheidet sich immer) von Test zu Test um ein paar FPS variieren.
Wenn man die etwas hakelige Steuerung mit Maus und Tastatur ausklammert, ist die PC-Version technisch trotzdem okay. Kein Vergleich zum Ruckel-Fiasko eines GTA IV. Die Hardware-Anforderungen sind – bis auf wenige Settings – angemessen, was man vom Open-World-Gegner Assassin's Creed Unity nicht behaupten kann. Dass es auf manchen Systemen zu kleineren Bildfehlern kommt (z. B. Radeon R9 280X @Ultra) und das Grafikmenü keine Beschreibungstexte bietet, wird hoffentlich noch behoben.
Low Settings
Medium Settings
High Settings
Ultra Settings
Doch zurück zum Benchmark: Laut unseren Messungen empfiehlt sich für niedrige Details und 1.024 x 768 Bildpunkte mindestens eine Iris Pro 5200. Schwächere Intel Chips wie die erfolgreichen Core-i-Modelle HD Graphics 3000, 4000 und 4600 sind GTA V leider nicht gewachsen (im Benchmark sollten über 40 FPS herausspringen). Mittelklasse-GPUs ab der GeForce GT 740M eignen sich derweil auch für normale Optionen und 1.366 x 768 Pixel.
Wer den Titel in Full-HD mit hohen Details und 2x MSAA genießen möchte, benötigt einen vollwertigen Gaming-Chip wie die GeForce GTX 960M. Alle Regler auf Anschlag packt derzeit keine Notebook-GPU rundum flüssig. Selbst die GeForce GTX 980M erreicht im Ultra-Test gerade einmal 36 fps. Für diese Settings muss es schon ein sündteures Desktop-Modell sein (GTX 980 @45 fps).
Hinweis: Asus wird uns in Kürze ein 4K-Display zur Verfügung stellen, das kommende Gaming-Benchmarks ergänzen könnte. Wie hoch ist Euer Interesse an 4K? Schreibt es bitte ins Forum.
GTA V
3840x2160 High/On (Advanced Graphics Off) AA:FX AF:8x 1920x1080 Highest Settings possible AA:4xMSAA + FX AF:16x 1920x1080 High/On (Advanced Graphics Off) AA:2xMSAA + FX AF:8x 1366x768 Normal/Off AF:4x 1024x768 Lowest Settings possible
Die Desktop-Rechner beinhalten CPUs/APUs von Intel und AMD, SSDs von Micron, Intel und Samsung, Mainboards von Intel und Asus sowie Grafikkarten von Nvidia und AMD.
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Florian Glaser - Managing Editor Gaming Laptops - 661 Artikel auf Notebookcheck veröffentlicht seit 2009
In den frühen 90er-Jahren mit MS-DOS und Windows 3.1 aufgewachsen, entdeckte ich schon im Kindesalter mein Interesse für den Bereich Computer. Speziell Computerspiele strahlten bereits damals eine große Faszination auf mich aus. Von Monkey Island über Lands of Lore bis hin zu Doom wurde alles gezockt, was man so unter die Finger bekam. Für Notebookcheck bin ich seit 2009 tätig mit Schwerpunkt auf leistungsstarke Gaming-Notebooks.
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